Archiv für die Kategorie ‘Geschichten und Märchen’

Du bist wertvoll!

Ein wohlbekannter Sprecher startete sein Seminar, indem er einen Scheck von 40 EURO hoch hielt. In dem Raum saßen insgesamt 200 Leute.

Er fragte: “Wer möchte diesen Scheck haben?”

Alle Hände gingen hoch.

Er sagte: “Ich werde diesen 40 EURO Scheck einem von Euch geben, aber zuerst lasst mich eins tun.”

Er zerknitterte den Scheck.

Dann fragte er: “Möchte ihn immer noch einer haben?”

Die Hände waren immer noch alle oben.

Also erwiderte er: “Was ist, wenn ich das tue?”

Er warf ihn auf den Boden und rieb den Scheck mit seinen Schuhen am dreckigen Untergrund.

Er hob ihn auf, den Scheck; er war zerknittert und völlig dreckig.

“Nun, wer möchte ihn jetzt noch haben?”

Es waren immer noch alle Arme in der Luft.

Dann sagte er:

“Liebe Freunde, wir haben soeben eine sehr wertvolle Lektion gelernt. Was auch immer mit dem Geld geschah: Ihr wolltet es haben, weil es nie an seinem Wert verloren hat. Es war immer noch und stets 40 EURO wert.

Es passiert oft in unserem Leben, dass wir abgestoßen, zu Boden geworfen, zerknittert, und in den Dreck geschmissen werden. Das sind Tatsachen aus dem alltäglichen Leben.

Dann fühlen wir uns, als ob wir wertlos wären. Aber egal was passiert ist oder was passieren wird, DU wirst niemals an Wert verlieren. Schmutzig oder sauber, zerknittert oder fein gebügelt, DU bist immer noch unbezahlbar für all jene, die dich über alles lieben.

Der Wert unseres Lebens wird nicht durch das bewertet, was wir tun oder wen wir kennen, oder wie wir aussehen … sondern dadurch wer Du bist. Du bist was besonderes und wertvoll – Vergiss das NIEMALS! Und denk daran: Einfache Leute haben die Arche gebaut – Fachmänner die Titanic.”

Verfasser unbekannt

Die Geschichte von den 2 Kieselsteinen

Die Geschichte von den 2 Kieselsteinen

Oder der Unterschied zwischen Logik und lateralem Denken (Querdenken)

Es war einmal in einem kleinen Dorf ein Bauer, der eine große Summe Geld einem alten unfreundlichen Mann schuldete. Der Bauer hatte eine hübsche Tochter an der der Alte seinen Gefallen hatte.
Der Alte machte folgenden Vorschlag: « Wenn er die Tochter heiraten könnte, würde er die ganzen Schulden streichen ».  Der Bauer und die Tochter waren bestürzt über diesen Antrag. Nach einer gewissen Bedenkzeit zwischen Vater und Tochter schlug der Alte vor, dass das Glück das Resultat dieses Vorschlags herbeiführen sollte. Er schlug vor, zwei Kieselsteine, der eine schwarz, der andere weiß,  in den leeren Geldbeutel zu legen. Die Tochter würde dann ohne hinein zu sehen einen Kieselstein entnehmen. Sollte der Kieselstein schwarz sein, dann heirate er die Tochter und
somit sei die Schuld erlassen.  Nimmt sie den weißen Kieselstein aus dem Beutel, dann muss sie ihn nicht heiraten und die Schuld ist ebenfalls erlassen.  Verweigert die Tochter einen Kieselstein zu entnehmen, muss der Bauer ins Gefängnis. Während er so sprach, beugte sich der Alte und nahm zwei Kieselsteine. Die Tochter konnte mit scharfem Auge beobachten, dass der Alte zwei schwarze Kieselsteine aufnahm  und in den Geldbeutel legte, aber sie schwieg. Der Alte forderte nun die Tochter auf einen Kieselstein zu entnehmen.

Dieses Gespräch fand statt auf einer Straße, die voll von Kieselsteinen war. Stell Dir für einen Moment vor, was Du in dieser Situation getan hättest. Welche Empfehlung hättest Du für die Tochter parat?

Analysieren wir die Situation. 3 Möglichkeiten existieren:

  1. Die Tochter verweigert einen Kieselstein zu entnehmen.
  2. Die Tochter entnimmt beide Kieselsteine dem Beutel und stellt somit den Alten als Betrüger dar.
  3. Die Tochter nimmt den schwarzen Kieselstein aus dem Beutel und opfert sich dem Alten als Gattin um den Vater vor dem Gefängnis zu bewahren.

Überlege für einen Moment die prekäre Lage.

Die Geschichte stellt den Unterschied zwischen logischem –  und lateralem Denken (Querdenken) heraus.

Das Dilemma der Tochter  für eine gerechte Lösung scheint ausgeschlossen.

Jedoch nur mit traditioneller Logik …

…was sind die drei möglichen Optionen?

Was hättest Du getan?

Hier nun die laterale Denkweise der  Tochter:

Sie steckte ihre Hand in den Beutel und nahm einen Kieselstein und mit vorgetäuschter Ungeschicklichkeit fiel der Kieselstein auf den Boden. Bevor man feststellen konnte ob er jetzt schwarz oder weiß gewesen sei, vermischte sich der Kieselstein mit den vielen anderen auf der Straße.

« Oh je, wie unbeholfen ich bin!», meinte die junge Frau. « Aber kein Problem. Wenn ich jetzt den zweiten Stein herausnehme, dann wissen wir sofort welche Farbe der erste hatte ». « Wir werden also wissen welche Farbe der erste Kiesel gehabt hat, nicht wahr? » Da der zweite Kiesel schwarz war musste der erste weiß gewesen sein.

Der Alte getraute sich natürlich nicht seinen Schwindel zu gestehen. Die junge Frau verwandelte eine unmögliche Situation zu einer erfolgreichen Lösung.

Die Moral der Geschichte: Eine Lösung existiert für die meisten Probleme. Man muss lediglich nach der möglichen Facette suchen.

Lebe deinen Traum

Lebe deinen Traum

Dies ist die Geschichte von einem alten Mann und einem Jungen.


Der alte Mann hieß Sartebus und der Junge Kim. Kim war ein Waisenkind und lebte ganz für sich allein. Er zog von Dorf zu Dorf, auf der Suche nach Essen und einem Dach über dem Kopf. Doch es gab noch etwas, nach dem er suchte. Kim suchte nach einer Einsicht. "Warum", fragte er sich, "sind wir ein Leben lang auf der Suche nach etwas, das wir nicht finden können? Machen wir es uns selbst schwer, oder soll es einfach so sein, dass wir uns so plagen?"
Auf seinem Weg traf er eines Tages einen alten Mann, der – so hoffte Kim – ihm vielleicht die eine Antwort geben konnte.
Der alte Mann trug auf seinem Rücken einen großen, zugedeckten, geflochtenen Korb, der sehr schwer zu sein schien.
Eines Tages machten sie Rast an einem Bach. Der alte Mann stellte erschöpft seinen Korb auf den Boden.
Er schien so schwer zu sein, dass selbst ein viel jüngerer und stärkerer Mann ihn wahrscheinlich nicht sehr lange hätte tragen können.
"Weshalb ist denn dein Korb so schwer?" fragte Kim Sartebus. "Ich würde ihn gerne für dich tragen."
"Nein, den kannst du nicht für mich tragen", antwortete der alte Mann. "Den muss ich ganz alleine tragen."
Viele Tage und Wege gingen Kim und der alte Mann zusammen. So sehr er sich auch bemühte, er konnte nicht herausfinden, was für ein schwerer Schatz sich wohl in dem Korb befand.
Erst als Sartebus nicht mehr weitergehen konnte und sich ein letztes Mal zur Ruhe legte, erzählte er dem jungen Kim sein Geheimnis.
"In diesem Korb", sagte Sartebus, "sind all die Dinge, die ich von mir selbst glaubte und die nicht stimmten.
Auf meinem Rücken habe ich die Last jedes Kieselsteines des Zweifels, jedes Sandkorns der Unsicherheit und jedes Mühlsteines des Irrweges getragen, die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe.
Ohne sie hätte ich die Träume verwirklichen können, die ich mir so oft ausgemalt habe."
(Verfasser unbekannt)

Der Schmetterling

Der Schmetterling


Ein Mann entdeckte im Gebüsch eine Schmetterlingspuppe. Jeden Tag kam er nun vorbei um zu sehen, ob sich etwas verändert hätte. Tatsächlich erwischte er eines Tages den Moment, als der Schmetterling anfing, das enge Gefängnis um sich herum abzustreifen. Mühsam begann er seinen Körper aus der engen Hülle heraus zu zwängen.
Der Mann bekam Mitleid mit dem kleinen Insekt, das offenbar große Mühe hatte, den Rest des Kokons abzustreifen und wollte ihm deshalb gerne helfen. Er holte eine kleine Schere und schnitt die Hülle auf, und flugs krabbelte der Schmetterling endgültig in seine neue Freiheit. Fasziniert wartete der Mann nun, was passieren würde. Doch das Tierchen krabbelte schwerfällig herum, die schlaffen Flügel festgeklebt am viel zu dicken Körper.
Am nächsten Tag fand er es tot am Boden liegen.
Was er in seiner gut gemeinten Ungeduld nicht beachtet hatte, war dass diese schrecklich anzusehende Mühsal des Schmetterlings, sich aus der engen Hülle zu befreien, ein notwendiger Schritt war, um aus dem zu dicken Körper Blut in die Flügel zu pumpen, so dass dieser fähig sein würde, damit zu fliegen.
Die Moral der Geschichte:
Anstrengung ist manchmal genau das was wir brauchen im Leben. Wenn Gott uns erlauben würde, ohne jedes Hindernis durchs Leben zu gehen, würden wir nie so stark werden, wie wir es eigentlich sein könnten.

 

 

 

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noch etwas von einem Schmetterling

 

 

Fragen vom Schmetterling 

 

„Wie lang ist das Leben und was kommt danach?“ fragte der Schmetterling Gott. „Was war davor?“ Warum weiß ich nichts davon?“ –
Viele, schwere Fragen an einem schönen Frühlingstag. Fragen an Gott und es gab keine Antworten. Oder ? Träumte der Schmetterling?
Etwas oder jemand ließ ihn spüren, dass er nicht alleine war: „Du kannst dein ganzes Leben noch einmal erleben. Fliege ganz hoch, so hoch wie du kannst, und du wirst Augen haben, die alles sehen, Ohren, die alles hören und eine Seele, die alles fühlt“. –
Und der Schmetterling flog und flog. Er strengte sich an, höher und höher. Er gab seine ganze Kraft hin.
Als er nicht mehr konnte, gab er auf und ließ sich fallen. Aber er fiel nicht, er wurde gehalten, unsichtbar getragen. Er schwebte. Er spürte Licht um sich herum, hörte unbekannte Töne und sah plötzlich ein Bild vor sich.
Er platzte auf, wie eine Seifenblase. Er sah einen Schmetterling, der an einen Busch flog, seine Eier ablegte und verschwand. Die Sonne kam, der Regen fiel und aus einem Ei schlüpfte eine Raupe, ganz klein und fast unsichtbar. Der Schmetterling spürte plötzlich in seiner Seele: – das bin ich. Ich bin dieser kleine Wurm. – Er staunte.
Die Raupe kletterte los, fraß von den Blättern, versteckte sich vor den Vögeln und Insekten. Sie lebte gut. Kein Tag war wie der andere.
Manchmal hatte sie Angst, gefressen zu werden, und versteckte sich. Mal sonnte sie sich übermütig.
Sorgen kannte sie nicht und wuchs prächtig. Sie wurde dicker, träger und langsamer. „ Was soll aus der wohl werden“, fragte sich der Schmetterling, „und wie bin ich so schön geworden?“
Die Raupe suchte sich einen schönen versteckten Platz. Sie streckte sich an der Unterseite eines kleinen Zweiges und spann sich ein. Langsam aber war nicht mehr viel von ihr zu sehen.
„Stirbt die Raupe?“ sorgte sich der Schmetterling. „Ja", hörte er zur Antwort, „sie stirbt und erwacht zu neuem Leben. Sie wechselt ihre äußere Hülle. Das Alte vergeht und das Neue wächst heran. Schau!“
Und er sah hinein in die Hülle, die Puppe. Die Raupe war nicht mehr da, er erschrak.
Feine Gliedmaßen entstanden, alles verwandelte sich. Ein Bild löste das andere ab.

– Der Schmetterling staunte. –
Beinah hätte er übersehen, wie die Puppe sich unten öffnete. Ein kleines Loch entstand. Eine neue Gestalt kletterte, nein schob sich langsam heraus und saß im Licht. Die Sonne wärmte sie und sie atmete tief ein. Das neue Leben hatte begonnen. Die Gestalt breitet die zarten Flügel aus und erhob sich in die Luft.
"Das bin doch ich". dachte der Schmetterling. „Ich fliege dort.“
Er sah noch einmal sein Leben bis zu dem Flug, der ihn höher und höher trug.
„Ja, das bist du“ sagte Gott. „Du weißt nun, was vorher war und was nachher kommt. Sonst sieht jeder nur seinen Lebenszeitraum, seine Erfahrung. Er spürt nicht das neue Leben und nicht die Ankunft im Licht.
Nur weil du dich fallen gelassen hast, weil du vertraut hast, konntest du mehr sehen.
(Verfasser unbekannt)

 

Das Leid der Oase

Das Leid der Oase

Es war einmal eine wundervolle Oase. Sie grünte in einer Pracht, die schöner kaum sein konnte.
Eines Tages blickte die Oase um sich, sah sie aber nichts anderes als die Wüste rings um sich. Vergebens suchte sie nach ihresgleichen und wurde ganz traurig.
Laut begann sie zu klagen: "Ich unglückliche, einsame Oase! Allein muss ich bleiben! Nirgends meinesgleichen. Nirgends jemand, der Freude an mir und meiner Pracht hat. Nichts, als die traurige, sandige, felsige, leblose Wüste umgibt mich. Was helfen mir hier in meiner Verlassenheit all meine Vorzüge und Reichtümer?"
Da sprach die alte und weise Mutter Wüste: "Mein Kind, wenn es denn anderes wäre und nicht ich – die traurige, dürre Wüste – dich umgäbe, sondern wenn alles um dich herum blühend, grün und prachtvoll wäre, dann wärst du keine Oase. Du wärst dann kein begünstigter Fleck, von dem, noch in der Ferne die Wanderer rühmend erzählen. Du wärst dann nur ein kleiner Teil von mir und bliebest unbemerkt. Darum also ertrage in Geduld, was die Bedingung deiner Auszeichnung und deines Ruhmes ist!"
(Verfasser unbekannt)

So anstrengend…..

So anstrengend…..

Ein Schüler kam zum Meister:
"Ach Herr," stöhnte er, "um Euren Lehren zu folgen, ist so viel Veränderung nötig. Das ist mir eigentlich alles viel zu anstrengend. Ich glaube, ich werde das Studium hier beenden."
Da schaute der Alte mit einem traurigen Blick auf seinen Schüler. "Kennst du die Geschichte von der Raupe?" fragte er. Der Schüler verneinte.
"Es war einmal eine Raupe, die das Gefühl hatte, dass die Metamorphose zum Schmetterling zu  anstrengend sei. Also beschloss sie, Raupe zu bleiben. Und während sie mühsam und langsam durchs Leben kroch, schaute sie immer mal wieder hinauf zu all den Schmetterlingen, die im Sommerwind von Blume zu Blume tanzten…" erzählte der Meister die Geschichte.
"Und nun überlege wohl, ob der scheinbar einfachere Weg auch tatsächlich der einfachere ist."
(Verfasser unbekannt)

Mama

Mama

Das Kind fragte Gott:
"Wie soll ich auf der Erde leben, wo ich doch so klein und hilflos bin?
Wie werde ich singen und lachen können, um fröhlich zu sein?
Wie soll ich die Menschen verstehen, wenn ich die Sprache nicht kenne?
Was werde ich tun, wenn ich zu Dir sprechen will, Gott?
Und wer wird mich beschützen?"
Und Gott antwortete dem Baby….
"Ich habe für Dich einen Engel ausgewählt, der über Dich wachen wird, bis du erwachsen bist. Dein Engel wird für dich singen und auch für Dich lachen. Und Du wirst die Liebe Deines Engels fühlen und sehr glücklich sein.
Dein Engel wird Dir die schönsten und süßesten Worte sagen, die Du jemals hören wirst, mit viel Ruhe und Geduld wird Dein Engel Dich lehren zu sprechen.
Dein Engel wird Deine Hände aneinander legen und Dich lehren zu beten.
Dein Engel wird Dich verteidigen, auch wenn er dabei sein Leben riskiert."
In diesem Moment riefen Stimmen der Erde den Namen des Babys und es sprach:
"Oh Gott ich muss jetzt von Dir gehen.
Bevor ich dich jetzt verlasse, sage mir bitte den Namen meines Engel."
Und Gott sprach: " Ihr Name ist nicht wichtig. Nenne sie einfach ‚Mama‘.

(Verfasser unbekannt)

Wie konntest Du ?

Wie konntest Du ?

Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen Mätzchen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich "dein Kind" und trotz einer Anzahl von gekauten Schuhen und einigen Sofakissen, die ich "ermordete", wurde ich dein bester Freund. Wann immer ich "ungezogen" war, zeigtest du mir mahnend den Zeigefinger und sagtest: "Wie konntest Du?" – aber dann hattest du dich sofort erweichen lassen und rolltest mich zur Seite, um meinen Bauch zu kraulen. Meine Aufenthalte in der Wohnung wurden während deines Studiums immer länger, aber ich riss mich zusammen. Ich erinnere mich an jene Nächte, als ich mich an dich im Bett ganze nahe anschmiegte und dir zuhörte, wie du im Schlaf gesprochen hattest und ich glaubte, dass das Leben nicht vollkommener sein könnte. Wir gingen in den Park, um dort lange spazieren zu gehen oder um herumzutoben, wir fuhren mit dem Auto irgendwohin, kauften uns ein Eis (ich erhielt nur den Rest der Waffel mit ein wenig Eis, weil, "zuviel Eiscreme ist für Hunde nicht gesund", sagtest Du), und ich hielt im Sonnenstrahl, der durch die Balkontüre ins Wohnzimmer hinein schien, ein langes Schläfchen und wartete so, bis du von der Arbeit nach Hause kamst.
Allmählich verbrachtes du mehr Zeit auf der Arbeit als zu Hause mit mir, um "Karriere" zu machen. Auch verbrachtest du nun sehr viel Zeit damit, um einen "menschlichen Partner" finden zu können. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei Liebeskummer und deinen Enttäuschungen und freute mich ebenso mit dir, als du Erfolg bei einer Frau hattest. Sie, jetzt ist sie deine Ehefrau, ist kein "Hundeliebhaber", aber trotzdem begrüßte ich sie in unserem Heim, respektiere sie und zeigte ihr, dass ich sie mag. Ich war glücklich, weil du glücklich warst!
Dann kam die Zeit, in der Babys zur Welt kamen. Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von der glatten Haut und vom angenehmen Geruch des Babys fasziniert, so dass auch ich sie bemuttern wollte. Aber du und deine Frau dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden und sie verletzen könnte. Daher musste ich die meiste Zeit nun verbannt in einem anderen Raum verbringen, Oh, wie ich sie lieben wollte, aber es war mir vergönnt, denn ich war ein "Gefangener der Liebe". Während sie anfingen zu wachsen, wurde ich ihr Freund. Sie zogen an meinem Fell, griffen auf wackeligen Beinen nach mir, stießen ihre Finger in meine Augen, forschten an meinen Ohren und gaben mir Küsse auf meine Schnauze.
Ich liebte alles an ihnen, besonders ihre Berührungen, weil Deine so selten wurden. Ich war soweit, dass ich die Kinder notfalls mit meinem Leben verteidigen würde. Ich war soweit, in ihre Betten zu schleichen, um ihren Sorgen und geheimsten Träume zuzuhören. Zusammen mit ihnen das Motorengeräusch deines Autos zu erwarten, während du in die Einfahrt fuhrst.
Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Brieftasche ein Foto von mir und erzähltest mit vollem Stolz über mich. Die letzten Jahre antwortest du nur noch mit "Ja" und wechselst das Thema. Ich war früher "Dein Hund" und bin heute "nur ein Hund"!
Dann hattest Du eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt, und du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Du hattest für dich und deine Familie die richtige Entscheidung zu finden, obwohl es einmal eine Zeit gab, in der "ich" deine Familie war.
Mann oh Mann, hatte die Autofahrt Spaß gemacht, bis ich bemerkte, wo wir angekommen waren. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Furcht und nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wissen würdest, dass man ein gutes Heim für mich finden würde. Die beiden Damen hinter der Theke zuckten mit den Achseln und zeigten dir einen geschmerzten Blick. Sie verstanden die Wirklichkeit, der ein Hund mittleren Alters gegenüberstand, ja sogar ein Hund mit "Papieren", Du hattest die Finger deines Sohnes von meinem Halsband lösen müssen, während er weinend schrie "Nein Papa, bitte lass mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Ich wunderte mich in diesem Moment nur, wie du ihm gerade Lektionen über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortlichkeit beibringen konntest. Zum Abschied gabst du mir einen Klaps auf den Kopf, vermiedest dabei, mir in meine Augen zu schauen und lehntest höflich ab, mein Halsband und meine Leine mitzunehmen. Du hattest einen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen! Kurz nachdem du gegangen warst, sagten die zwei netten Damen, dass du vermutlich Monate voraus vom Umzug wusstest und somit auch eine Möglichkeit vorhanden gewesen sein musste, einen "guten Platz" für mich zu finden. Sie schüttelten ihre Köpfe und fragten sich … "Wie konntest Du?"
Die beiden netten Damen widmeten uns ihre ganze Aufmerksamkeit, wann immer es ihre Zeit zuließ. Sie fütterten uns täglich und ausreichend, aber ich verlor meinen Appetit bereits vor Tagen. Anfangs, wann immer jemand an meinen Gehege vorbei ging, hetzte ich zur Frontseite und hoffte, dass du es bist, dass du deine Meinung geändert hättest und dass alles nur ein böser Traum war, oder ich hoffte, dass es zumindest jemand sein würde, der mich mögen könnte, der mich retten würde.
Aber die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den liebenswerten, kleinen und so tolpatischen Welpen aufnehmen konnte. Weltvergessen in meinem eigenen Schicksal zog ich mich in einer weichen Ecke zurück und wartete ab.
Eines Tages, es war am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man holte mich ab, ich ging über einen langen Korridor, bis ich an dessen Ende einen Raum betrat. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau platzierte mich auf einen Tisch, kraulte meine Ohren und erklärt mir, dass ich mich nicht zu sorgen hätte. Mein Herz schlug in voller Erwartung auf das, was da kommen sollte.
Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl der Entlastung. Mir, dem Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus. Gemäß meiner Natur war ich mehr um die nette Frau besorgt, als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie eine Belastung trägt, die tonnenschwer sein musste. Sie platzierte leicht einen Aderlass um mein Vorderbein, während eine Träne ihre Wange hinunterkullerte. Ich leckte ihre Hand in der gleichen Art und Weise, wie ich es bereits Jahre vorher tat, um dich zu trösten. Sie schob sachverständig die hypodermatische Nadel in meine Vene. Nachdem ich den Einstich und den Eintritt der kühlenden Flüssigkeit in meinen Körper verspürte, lehnte ich mich schläfrig zurück, schaute dabei in ihre freundlichen Augen und murmelte: "Wie konntest Du?". Möglicherweise verstand sie meine Hundesprache, denn sie sagte, "Es tut mir leid!". Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht ignoriert, missbraucht oder verlassen würde. Einem Platz, an dem ich mich nicht verstecken müsse, einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden.
Mit meinem letzten Bissen von Energie wedelte ich mit meinem Schwanz und versuchte ihr so zu sagen, dass mein "Wie konntest Du?", nicht gegen sie gerichtet war. Ich dacht an dich, mein geliebtes Herrchen. Ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Möge jeder dir in deinem Leben immer diese Loyalität zeigen.

Einige Worte des (Copyright by Jim Willis) Autors:
Wenn "Wie konntest Du?" Tränen in Ihre Augen trieb, dann erging es Ihnen genauso wie mir, als ich dies schrieb. Jedermann ist es erlaubt diese Geschichte weiterzugeben, solange es einem nicht kommerziellen Zweck dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein Haustier in eine Familie aufzunehmen, eine wichtige für das Leben ist, dass Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen.

Zu schnell gefahren

Diese Geschichte habe ich bei Elke entdeckt und ihrem Rat folgend, auch auf meiner space veröffentlicht.

Zu schnell gefahren

Jack schaute kurz noch einmal auf sein Tacho, bevor er langsamer wurde: 73 in einer 50er Zone. Das vierte mal in gleicher Anzahl von Monaten.
Wie konnte ein Typ denn so oft erwischt werden?
Als er sein Auto auf 10 km/h abbremste, fuhr Jack rechts ran. Lass den Polizisten doch wieder einmal herummoppern über seinen Fahrstil. Vielleicht würde ein noch schnellerer Autofahrer an ihnen vorbei flitzen, an dem der Bulle mehr Interesse hätte. Der Polizist stieg aus seinem Auto aus, mit einem dicken Notizbuch in der Hand. Bob? Bob aus der Kirche ? Jack sank tiefer in seinen Sitz. Das war nun schlimmer als der Strafzettel. Ein christlicher Bulle erwischt einen Typen aus seiner eigenen Kirche. Ein Typ der etwas angespannt war, nach einem langen Tag im Büro. Einen Typen der morgen Golf spielen wollte. Als er aus seinem Auto sprang, erblickte er den Typen, den er jeden Sonntag in der Kirche sah. Er hatte den Mann noch nie in Uniform gesehen.
Hi Bob. Komisch, dass wir uns so wieder sehen !" – "Hallo Jack." Kein Lächeln.
"Ich sehe Du hast mich erwischt in meiner Eile nach Hause zu kommen, um meine Frau und Kinder zu sehen." "Ja, so ist das."
Bob schien unsicher zu sein. Gut. "Ich bin die Tage erst sehr spät aus dem Büro gekommen.  Ich denke auch das ich die Verkehrsregeln nun mehr als einmal gebrochen habe." Jack schoss einen Kieselstein an die Bordsteinkante. "Diane erwähnte etwas von Roastbeef und Kartoffeln heute Abend. Verstehst Du, was ich meine?" "Ich weiß, was Du meinst. Ich weiß auch, dass Du ein Gesetz soeben gebrochen hast." Aua.  Dies geht in die falsche Richtung. Zeit die Taktik zu ändern.  "Bei wie viel hast Du mich erwischt?" – "Siebzig. Würdest Du Dich bitte wieder in Dein Auto setzen?" – "Ach Bob, warte bitte einen Moment. Ich habe sofort gecheckt, als ich Dich gesehen habe! Ich habe mich auf 65 km/h geschätzt!" Ich konnte mit jedem Strafzettel besser lügen. "Bitte Jack, setz Dich wieder in Dein Auto." Genervt quetschte Jack sich durch die noch immer offene Türe.
Ein Knall. Türe zu.
Er starrte auf sein Armaturenbrett. Bob war fleißig am Schreiben auf seinem Notizblock. Warum wollte Bob nicht Führerschein und Papiere sehen?
Was auch immer der Grund war, es würde einen Monat an Sonntagen vergehen, bis er sich in der Kirche wieder neben diesen Polizisten setzen würde.
Bob klopfte an die Tür. Er hatte einen Zettel in der Hand. Jack öffnete das Fenster, maximal 5cm, gerade genug, um den Zettel an sich zu nehmen. Bob gab ihm den Zettel durch.
"Danke."Jack konnte die Enttäuschung nicht aus seiner Stimme halten. Bob setzte sich wieder ins Auto ohne ein Wort zu verlieren. Jack wartete und schaute durch seinen Spiegel zu. Dann faltete er den Zettel auf. Was würde ihn dieser Spaß wieder kosten?
Hey ! Warte mal! War das ein Witz? Dies war kein Strafzettel.
Jack las: Lieber Jack, ich hatte einmal eine kleine Tochter. Als sie sechs Jahre alt war, starb sie bei einem Verkehrsunfall. Richtig geraten – der Typ ist zu schnell gefahren. Einen Strafzettel, eine Gebühr und drei Monate Knast und der Mann war wieder frei.
Frei um seine Töchter wieder in den Arm nehmen zu dürfen. Alle drei konnte er wieder lieb haben. Ich hatte nur eine und ich werde warten müssen, bis ich in den Himmel komme, bevor ich sie wieder in den Arm nehmen kann.
Tausend Mal habe ich versucht diesem Mann zu vergeben.
Tausend Mal habe ich gedacht ich hätte es geschafft.
Vielleicht habe ich es geschafft, aber ich muss immer wieder an sie denken.
Auch jetzt. Bete bitte für mich.
Und sei bitte vorsichtig Jack.
Mein Sohn ist alles was ich noch habe.
Gruß – Bob"
Jack drehte sich um und sah Bobs Auto wegfahren. Er fuhr die Straße wieder runter. Jack schaute bis er nicht mehr zu sehen war. Ganze 15 Minuten später drehte er um und fuhr langsam nach Hause. Er betete um Verzeihung und zu Hause angekommen nahm er seine überraschte Frau und Kinder in den Arm und drückte sie ganz feste.
Das Leben ist so wertvoll. Behandle es mit Sorgfalt. Wie oft ist man in Eile? Wie oft vergisst man auch in einem Wohngebiet einmal auf das Tacho zu sehen?
Ist es nicht so, dass man für ein Tier am Straßenrand bremst und bei Kindern immer denkt, sie wären schon so vernünftig stehen zu bleiben?

Die Hand

Die Hand

Im Leitartikel zum Erntedanktag in einer Zeitung wurde von einer Lehrerin berichtet, die ihre Gruppe von Erstklässlern bat, ein Bild von etwas zu malen, wofür sie dankbar waren. Sie dachte wie wenig es gab, wofür diese Kinder aus armen Gegenden tatsächlich dankbar sein müßten.
Aber sie wusste, dass die meisten von ihnen von Truthähnern oder Tischen mit Essen malen würden. Die Lehrerin war über das Bild erstaunt, das Douglas abgab….eine einfache, auf kindlich Art gezeichnete Hand.
Aber wessen Hand? Die Klasse war von dem abstrakten Bild gefangen genommen. "Ich glaube, es muss die Hand Gottes sein, die uns Essen gibt", sagte ein Kind. "Ein Bauer", sagte ein anderes, "weil er die Truthähne aufzieht". Schließlich, als die anderen Schüler bei der Arbeit waren, beugte sich die Lehrerin über Douglas und fragte ihn, wessen Hand das sei. Der Junge murmelte: "Es ist ihre Hand, Mrs. Smith".
Sie erinnerte sich daran, dass sie in der Pause wiederholt Douglas, ein struppiges, einsames Kind, an die Hand genommen hat. Sie tat das oft mit den Kindern. Aber es bedeutet Douglas wohl sehr viel.
Vielleicht war das jedermanns Erntedank, nicht nur für die materiellen Dinge, die uns gegeben werden, sondern für die noch so kleine Möglichkeit, anderen etwas zu geben.
(Verfasser unbekannt)